Jungzüchterprofi Ausbildung - Teil 1

Gesundheit und Fütterung im Fokus der Jungzüchterprofi Ausbildung

Gesundheit bedeutet nicht nur einen Zustand ohne Krankheiten, sondern Wohlbefinden in körperlicher, geistiger und sozialer Hinsicht. Dieser Leitsatz findet auch in der Veterinärmedizin und Tierhaltung seine Daseinsberechtigung und stand beim Modul 4 des Jungzüchterprofis im Zentrum.

23 TeilnehmerInnen trafen sich von 2. bis 3. Dezember in der LFS Kleßheim um ihr Wissen im Bereich Fütterung und Tiergesundheit auszuweiten und zu vertiefen. DI Karl Wurm, von der LK Steiermark brachte am ersten Tag viele Informationen zur wiederkäuergerechten Fütterung von Milchkühen, welche die Grundlage für eine gesunde Herde darstellt. Eine gesunde, vitale Kuh sollte am Tag insgesamt 50.000 Kauschläge inklusive Wiederkaufschläge machen. Das Wiederkauen ist vor allem wichtig, da durch das Einspeicheln des Futters der pH-Wert im Pansen gepuffert und somit eine enorme Menge an Natriumbicarbonat freigesetzt wird. Bei der Versorgung mit Spurenelementen ist zu beachten, die Kuh bereits während der Trockenstehphase bis ca. 3 Wochen vor der Abkalbung mit Selen zu versorgen, damit das Kalb gut in die ersten Lebenswochen starten kann.

Neben den Grundlagen der Fütterung ist es wichtig, immer die Kuh im Zentrum des Geschehens zu sehen und diese zu beobachten. So kann es zum Beispiel sein, dass ein zu weit nach unten montierter Nackenriegel die Futteraufnahme negativ beeinflusst.

Beobachtung als besten Gesundheitsmittel

Mag. Berthold Grassauer, praktischer Tierarzt, zeigte auf mit welchen Parametern die Herde beobachtet werden kann, um somit den Grundstein für die Gesunderhaltung der Tiere zu legen. Neben den allseits bekannten zählen der Kauschläge, kann auch die Zählung der Atemschläge auf der linken Seite der Kuh ein wichtiger Indikator sein.

Die Beurteilung der körperlichen Verfassung anhand von Body Condition Score (BCS) während der Laktation bietet eine gute Möglichkeit den Stoffwechsel der Kuh im Griff zu haben. Startet die Kuh zu fett in die Laktation, sind Stoffwechselprobleme inklusive Folgebeschwerden in Richtung Fruchtbarkeit und Klauengesundheit vorprogrammiert. Ein optimales Zusammenspiel aus Management, Fütterung und Haltung gewährleistet das Wohlergehen unserer Rinder.

Im Zentrum unserer Überlegungen muss somit die gesunde Kuh stehen! Wir müssen danach trachten, dass sie gesund bleibt.