Herkunfts-Kennzeichnung

Wir fordern die verpflichtende Herkunftskennzeichnung auf dem Teller

„Die vergangenen Wochen haben uns gezeigt, wie wichtig die heimische Produktion von Lebensmitteln ist. Die heimische Landwirtschaft versorgt uns auch dann mit Lebensmittel, wenn die Grenzen geschlossen sind“.In Zeiten der Coronakrise stießen diese beiden Sätze bei allen auf großes Verständnis und oft wurden unsere Bäuerinnen und Bauern als wichtige Stützen in der Versorgungs- und Ernährungssicherheit auf das Podest gehoben – wie auch andere systemrelevante Berufsgruppen. Es wurde auch oft genug in politischen Statements wie auch in der Werbung darauf hingewiesen, wie stolz man darauf ist, dass wir eine Landwirtschaft haben mit hohen Sozial-, Umwelt- und Produktionsstandards, die unsere Bevölkerung mit hochwertigen Lebensmitteln versorgen kann, auch in Krisenzeiten!

Jetzt, wo uns der Würgegriff von Corona ein wenig loslässt, geht es wieder weiter in der Diskussion zu den Themen Tiertransporte, Tierwohl, Billig-Importe…. und der immer wiederkehrenden Frage für unsere Landwirtschaft, der Chancengleichheit auf dem internationalen Markt. Ein wichtiges Zeichen für diese Chancengleichheit ist dazu die Herkunftskennzeichnung auf dem Teller.

Nur als Beispiel: Vor ca. 10 Jahren waren noch 2/3 des in Österreich verzehrten Kalbfleisches heimisch, heute sind es nur mehr 1/3. Das mittlere Drittel wurde ausgetauscht: Heimische Kalbfleischproduzenten warfen das Handtuch und wurden ersetzt durch Importkalbfleisch! Wenn man das nun 10 Jahre weiterrechnet, so kommt hochgerechnet in 10 Jahren das gesamte Kalbfleisch fast zu 100 % aus anderen Ländern. Diese Entwicklung gibt es nicht nur beim Kalbfleisch, dazu würde es auch viele Beispiele aus anderen Bereichen geben.

Wir möchten euch daher um Unterstützung bitten in der Vertretung und Weiterleitung dieser für die heimischen Bauern so wichtigen Forderung. Die aktuellen Entwicklungen können wohl als Rückenwind für unser Anliegen gesehen werden. Trotzdem brauchen wir nun den Schulterschluss aller in der Branche in Österreich Beteiligten, um dieses Anliegen möglichst breit zu unterstützen und in die dazu zuständigen Gremien zu tragen.

Für uns als Produzentenorganisation mit rund 4500 bäuerlichen Mitgliedern ist deshalb klar, dass nur eine verpflichtende Herkunftskennzeichnung auf dem Teller ein wesentlicher Schlüssel dafür ist, um diese Entwicklung„Austausch der heimischen Produktion durch billige Importlebensmittel zu verhindern. Mit der verpflichtenden Herkunftskennzeichnung auf dem Teller gibt man den heimischen Konsumenten und Bauern eine faire Chance in der Auswahl der Lebensmittel und der Entscheidung über die Entwicklung der zukünftigen Versorgungssicherheit. Zudem sollten wir nicht vergessen, dass die heimischen Bäuerinnen und Bauern nicht nur hochwertige Lebensmittel produzieren, sondern auch die Garanten in der Bewirtschaftung unserer Kulturlandschaft und des Berggebietes mit den Almen für Gesellschaft, Tourismus und Gäste verbunden mit dem Schutz des Lebensraumes darstellen.

 

Der Vorstand des Nö. Genetik Rinderzuchtverbandes