Bezirksrinderschau in Ottenschlag

Fest der Rinderzucht in Großnondorf

Der Rinderzuchtverein Ottenschlag trat am Sonntag, den 18. Juni mit einer bestens organisierten Bezirksrinderschau beeindruckend in die Öffentlichkeit. Die Rinderzüchter organsierten gemeinsam mit der Freiwilligen Feuerwehr Großnondorf und den Bäuerinnen des Bezirkes Ottenschlag ein gewaltiges Fest der Rinderzucht bei dem sich über 3.000 Besucher, sowohl von der hohen Qualität der ausgestellten Kühe, als auch von der Leistungsfähigkeit der Landwirtschaft im Allgemeinen überzeugen konnten.

Dem bäuerlichen Selbstverständnis folgend, begann der Tag mit einer Festmesse, zelebriert von Prof. Dr. Josef Spindelböck, die in der Segnung der Tiere ihren krönenden Abschluss fand. Bei der Eröffnung der Schau konnte Obmann Martin Heiligenbrunner den Präsidenten der LK Niederösterreich, NR Schmuckenschlager und in Vertretung von LH Mikl-Leitner, die Abgeordnete Martina Diesner-Wais begrüßen, die beide das wunderbare Ambiente der Veranstaltung am Dorfanger von Großnondorf hervorhoben. Präsident Schmuckenschlager zeigte in seinen Grußworten auf, dass die Bauern mit großem Engagement für die tägliche Lebensmittelversorgung der Bevölkerung sorgen und jeder, der sich ernsthaft für diese Aufgabe und die damit verbundenen Tätigkeiten interessiert sich bei solchen Veranstaltungen wie heute von der Begeisterung mit der die Bauern mit Ihren Tieren arbeiten überzeugen kann. Auch NR Diesner-Wais wies auf die Bedeutung der Veredelung und insbesondere der Rinderzucht und Milchproduktion für die Eiweißversorgung der Menschen hin.

Beim Radio Niederösterreich Frühschoppen zum Tag der Milch, der von der MGN/NÖM gesponsert wurde, herrschte im Festzelt bereits bester Besuch und eine hervorragende Stimmung. Auch hier konnten die Verantwortlichen wie Martin Steiner, Obmann der MGN, die Wichtigkeit der Milch als hochwertiges Lebensmittel hervorheben und gerade Milchbäuerin Martina Glassner in ihren Schilderungen dem Publikum im Zelt und an den Radiogeräten ihren Tagesablauf als Milchbäuerin vermitteln.

Zu Mittag fand zum Auftakt der Bezirksrinderschau ein Bambini-Bewerb der Jungzüchter statt. Hier bewiesen die Teilnehmer im Alter von 3 bis 9 Jahren bereits eine unglaubliche Selbstverständlichkeit beim Vorführen und Präsentieren ihrer Kälber.

Mit 55 ausgestellten Fleckviehkühen aller Altersgruppen stellten sich dann die Ottenschläger Züchter dem Bewerb unter den Augen des Preisrichters Ing. Reinhard Pfleger, Geschäftsführer von Fleckvieh Austria und begeisterter Fleckviehzüchter am heimischen Hof in der Steiermark.

Die Jungkühe haben neben hochsitzenden und bestens beaderten Eutern, vor allem mit der bei Erstlingskühen geforderten Unreife und Jungendlichkeit bestochen Als Gesamtsiegerin dieser Klassen setzte sich schlussendlich die GS Way-Tochter AMALIA vom Betrieb Steindl aus Großnondorf auf Grund ihrem Entwicklungspotenziales sowie der Funktionalität in Euter und Fundamt, gegenüber der RIAZA-Tochter WOLKE des Betriebes Rosenmayr aus Bernreith durch.

Bei den mittleren Kuhklassen mit 2 und 3 Abkalbungen zeigten die vorgestellten Tiere bereits deutlich mehr Körper und vermittelten die Leistungsbereitschaft von Kühen, welche kurz vor dem Zenit hinsichtlich Vitalität und Leistung stehen. So ist es wenig verwunderlich, dass bei der Championentscheidung das Fundament, sowie Stärke und Kaliber eine wichtige Rolle spielten. Letztendlich konnte sich mit VALONA eine leistungsstarke und äußerst fein beeuterte Mint-Tochter vom Betrieb Zeinzinger aus Reitzendorf vor der Kuh LAURA vom Betrieb Führer Raimund aus Endlas, welche ebenfalls eine Mint-Tochter ist, durchsetzen. So zeigten die beiden Kühe hinsichtlich der Qualität in Fundament und Euter, sowie ganz allgemein im Exterieur die Stärken ihres Vaters, welcher im Zuchtprogramm stark eingesetzten wurde.

Bei den reifen Kühen mit mehr als 4 Abkalbungen bewies der Zuchtverein Ottenschlag bei allen Gruppen wie Nutzungsdauer und nachhaltige Zucht definiert werden. Den Höhepunkt erreichte die Schau mit der Prämierung der Seniorchampions. In diesem Bewerb bestach die Ruksi-Tochter SAMSTAG vom Betrieb Kitzler nicht nur mit ihrem feinen und trockenen Fundament, sondern überzeugte den Preisrichter trotz ihren fortgeschrittenen Alter mit einem hoch angesetzten und lebhaften Euter. Dies veranlasste den Preisrichter sie als Gesamtsiegerin der Altkühe vor der WEB-Tochter ORELIA vom Betrieb Steindl aus Großnondorf zu küren, welche vor allem mit ihrer Harmonie und einem perfekten Becken überzeugte.

Dass im Ausstellungsgebiet auch andere Rassen gezüchtet werden, bewies eine Präsentationsgruppe mit Vertreterinnen der Rassen Jersey und Brown Swiss, sowie Grauvieh und Pinzgauer. Einen starken Eindruck hinterließ auch die Gruppe der Holstein Kühe, die mit viel Milchtyp und Stärke überzeugte. Den Sieg in der Gruppe konnte sich die Viertkalbskuh AKIRA (V: Deman) sichern. Hervorzuheben in dieser Gruppe ist noch die Eutersiegerin, die Rubikon Tochter BAVARIA, die mit viel Jungendlichkeit und einem perfekten Euter überzeugen konnte. Die Gratulation zu diesen Tieren gilt hier dem Zuchtbetrieb Wagner, Biberschlag, der beide Tiere zu Ausstellung brachte.

Zum Abschluss des Preisrichtens überreichte Ing. Pfleger die mitgebrachte Ehrenglocke der AGÖF der Ausstellungskuh mit der höchsten Lebensleistung. Es handelte sich hier um die Reservesiegerin bei den Senior Kühen ORELA, die bereits knapp 75.000 kg Milch ermolken hat. Auf Basis der bei der Schau präsentierten Vitalität ist hier sicher noch einiges zu erwarten, wozu wir der Züchterfamilie Steindl viel Glück wünschen.

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GS DEFACTO – eine Bereicherung für die Fleckviehzucht

Als züchterischer Leckerbissen bei der hervorragend besuchten Bezirksrinderschau Ottenschlag in Großnondorf konnte GENOSTAR nach GS DER BESTE, GS WOIWODE und GS HERZTAKT bereits zum vierten Mal innerhalb der letzten zehn Monate Töchter eines Fleckvieh-Spitzenvererbers präsentieren. Näheres zur Nachtzuchtpräsentation finden Sie in einem separaten Artikel von Peter Stückler.

Zottl, Nö Genetik