GENOSTAR-Jubiläumsschau

im Zeichen des Zuchtprogrammes

„Wir zeigen heute, womit wir züchten“, so leitete der Moderator Reinhard Pfleger die GENOSTAR-Jubiläumsschau in Traboch ein. Sehr viele interessierte Züchter und Zuchtexperten aus nah und fern folgten dem Ruf, sich selbst ein Bild von jenen Kühen zu machen, die im Zuchtprogramm von GENOSTAR eine Rolle spielen. Mehrere der ausgestellten Kühe entstammten den Kuhfamilien von GENOSTAR-Vererbern, auch drei Mütter von aktuellen Jungvererbern konnten sich im Schauring erfolgreich behaupten. Bei Fleckvieh hatten fast alle Kühe und bei Braunvieh ein großer Teil einen GENOSTAR-Vater aufzuweisen. Die Gesamtsiegerin der Rasse Holstein kam aus der Kuhfamilie von GS NABUCCO.

Mehr als 100 Ausstellungskühe der Rassen Fleckvieh, Braunvieh und Holstein wurden präsentiert. Die Kühe stammten aus Niederösterreich, der Steiermark sowie von den Kooperationspartnern Rinderzuchtverband Salzburg und Burgenland. Als Preisrichter konnte GENOSTAR den Geschäftsführer der EUROgenetik, Ing. Christian Straif, gewinnen. Er richtete in einem wahren Marathon und in rasantem Tempo die 16 Einzelgruppen und sechs Finalrunden aller Rassen.

Leistungsstarke Fleckvieh-Jungkühe

Christian Straif  schickte gleich am Beginn voraus, dass er bei den Jungkühen seinen Fokus auf Euter und Fundament legt – zwei Merkmale, die für eine lange Nutzungsdauer entscheidend sind. Sehr leistungsstarke, gut entwickelte Tiere bildeten die erste Gruppe der Fleckvieh-Jungkühe. In einer knappen Entscheidung konnte RIA, eine WATUSSI-Tochter von Brigitte u. Johannes Seitlinger, Mariapfarr, Salzburg, den Sieg für sich verbuchen. Die umsatzbetonte Erstkalbskuh überzeugte mit ihrem fest aufgehängten Euter. Reservesiegerin wurde die kapitale, typstarke RALDI-Tochter LILO von Christian Nadlinger, Euratsfeld, Niederösterreich.

Im Gegensatz zur ersten Gruppe fand der Preisrichter in der zweiten Jungkuhgruppe eine klare Siegerin: RALDI-Tochter GAEMSE von Anita und Stefan Sommerauer, Rabenstein/Pielach, Niederösterreich. Sie zeigte sich typstark mit geschlossener Vorhand, sehr tiefer Rippe und langem, breitem Becken. Straif Christian hob speziell ihre Euterqualität hervor. Den zweiten Platz sicherte sich mit ERNESTINE von Gertrude u. Markus Gamperl, Schäffern, Steiermark, wieder eine großrahmige, bestens beeuterte Jungkuh aus der Nachzuchtkollektion von GS WATUSSI.

Die Jungkühe der dritten Gruppe präsentierten sich allesamt sehr massiv, von der Vorhand bis zur Hinterhand breit angelegt, mit sehr gut beaderten Eutern und stabilen Fundamenten. Die Entscheidung um die ersten beiden Ränge sei knapp gewesen, wie der Preisrichter erklärte. Aufgrund ihrer besseren Beaderung des Euters setzte er die MONUMENTAL-Tochter ANNE von Gertraud und Johann Ratzberger, St. Peter in der Au, Niederösterreich, an die Spitze. Knapp dahinter belegte die körperlich überaus korrekte GS WERTVOLL-Tochter KAMILE von Werner Schneidl, Pöls-Oberkurzheim, Steiermark, mit ihrem hoch- und festsitzenden Euter den 2. Platz.

Die vierte Jungkuhgruppe begeisterte den Preisrichter durch die Typstärke und die Beaderungen der Euter von der ersten bis zur letzten Kuh besonders. Er schwärmte: „Das ist Fleckvieh - Milch und Fleisch auf höchstem Niveau.“ Für einen Doppelsieg in dieser Gruppe sorgte GS WATTKING mit seinen Töchtern BARONESS von Franz Strasser, Weißkirchen, und SANDRA von Josef Bischof, Obdach, beide Steiermark. BARONESS stellte für Christian Straif das beste Komplettpaket in dieser Gruppe dar und so wurde sie zur Gruppensiegerin ernannt. Der Gruppenreservesieg ging an die mittelrahmige SANDRA, die durch ihre Euter- und Fundamentqualität überzeugte.

Im Finale der Jungkühe standen schließlich Tiere, die eine gute Entwicklung, stabile Fundamente, breite lange Becken, breit angelegte Euterkörper mit guter Beaderung und guter Strichplatzierung zeigten. Zum Champion kürte Christian Straif die GS WATTKING-Tochter BARONESS von Familie Strasser, Weißkirchen, Steiermark, vor der RALDI-Tochter GAEMSE von Familie Sommerauer, Rabenstein an der Pielach, Niederösterreich. BARONESS zeigte Vorzüge in ihrem Hintereuter und in der Beaderung, GAEMSE in der Festigkeit ihrer Verbindungen.

Typstarke Fleckviehkühe mit zwei bis vier Kälbern

In der ersten Gruppe der Fleckviehkühe mit zwei Abkalbungen fand der Preisrichter wieder eine eindeutige Siegerin: HILDA  von Robert Perzi und Bernhard Perzi, Karlstein/Thaya, Niederösterreich. Diese umsatzbetonte, feingliedrige MINT-Tochter brillierte mit dem besten Euter dieser Gruppe. Die Entscheidung um den zweiten und dritten Platz sei knapp ausgefallen, betonte der Preisrichter. Er entschied sich für die MINT-Tochter BURGI von Roswitha und Leonhard Prodinger, Tamsweg, Salzburg, als Reservesiegerin, aufgrund ihrer Eleganz in der Bewegung und ihres korrekten Fundaments.

Bei den Tieren in der zweiten Gruppe der Zweitkalbskühe ging es bei den Stockerlplätzen wieder knapp her. Der Preisrichter attestierte aber der gesamten Gruppe Typstärke mit sehr viel Körperlänge, -tiefe und -breite. Alle verfügten über stabile Fundamente und sehr gute Euterkörper. Aufgrund eines Tics mehr Frische und etwas festerer Verbindungen wählte er die in der Körperlänge und Beckenbreite überzeugende REMMEL-Tochter ZAIDA von Josef Bauer, Riegersburg, Steiermark zur Gruppensiegerin, vor der mittelrahmigen MINT-Tochter SOFERL von Herbert Fratzl, Pölstal, Steiermark.

Straif beschrieb die Gruppe der Drittkalbskühe als Tiere, die am Zenit ihrer Leistungsbereitschaft stehen. Er war begeistert von der Substanz und Euterqualität der Tiere. Die körpertiefe INROS-Tochter TINA von Engelbert Sitka, Miesenbach bei Birkfeld konnte sich wegen ihrer korrekteren Oberlinie und der deutlich größeren Rippentiefe knapp den Gruppensieg holen vor der sehr feingliedrigen und mit straffer Fessel ausgestatteten jugendlichen WEB-Tochter ORELA von Steindl Helga u. Johann, Sallingberg, Niederösterreich.

Auch die Viertkalbskühe begeisterten den Preisrichter mit ihrer Größe, Länge und Breite. Die sehr gute Euterfestigkeit verbunden mit ihrem sehr stabilen Fundament verhalfen der GS VOGT-Tochter KALINKA von Lehofer Herbert, St. Kathrein am Hauenstein, Steiermark, zum Gruppensieg. „Die Gruppenreservesiegerin war zwar zunächst unscheinbar, aber sie überzeugt in ihren Einzelmerkmalen“, kommentierte Christian Straif die mit einem extrem flachen Euter ausgestattete Zweitplatzierte, die GS WE CAN-Tochter KATHI von Alexandra und Manfred Mosbacher, Strallegg, Steiermark.

„Was die Rasse Fleckvieh kann, repräsentieren die Kühe im Finale der mittleren Kuhklassen. Es sind Kühe, die in Typstärke und Euterqualität überzeugen“, schwärmte der Preisrichter. Der Championtitel mittel ging wegen ihrer besonderen Typstärke und ihrer Länge in Kombination mit dem modernen Euter an die REMMEL-Tochter ZAIDA von Josef Bauer, Riegersburg, Steiermark, der Reservetitel an die MINT-Tochter HILDA von Familie Perzi, Karlstein an der Thaya, Niederösterreich.

Hervorragende ältere Fleckviehkühe

In der Gruppe der Fleckviehkühe mit fünf Kälbern waren absolut hervorragende Tiere. „Mit dieser Qualität macht Preisrichten richtig Spaß“, meinte Christian Straif. Als klare Siegerin deklarierte er die GS RAVE-Tochter LUNA von Georg Höller. Sie gefiel ihm mit ihrer Komplettheit, ihren straffen Verbindungen, ihrer Feingliedrigkeit und ihrer Eleganz in der Bewegung. Der Gruppenreservesieg ging an die fundament- und euterstarke Mutter des Jungvererbers GS WILDGUT, EDINA von Rosa und Norbert Kahr, Koglhof, Steiermark.

In der letzten Fleckviehgruppe wurden Kühe mit sechs bis acht Abkalbungen vorgestellt, darunter eine Kuh, die bereits mehr als 100.000 kg Milch produziert hat. Zur Siegerin ernannte er die gut beeuterte WALDBRAND-Tochter SELINA von Rupert Viehhauser, Kleinarl, Salzburg, die sich auf stabilem, korrektem Fundament bewegte. Ausschlaggebend für ihren Gruppensieg waren die besser eingebundene Vorhand und die bessere Geschlossenheit ihres Körpers. Die Reservesiegerin GYSA (V.: GS Rau) von Christian und Maria Gruber, Hüttschlag, Salzburg, zeichnete sich durch das beste Baucheuter der Gruppe aus.

Bei der Gesamtsiegerentscheidung der älteren Kühe fiel dann die Wahl auf die GS RAVE-Tochter LUNA von Georg Höller, Piesendorf, Salzburg. Reservechampion wurde die WALDBRAND-Tochter SELINA von Rupert Viehhauser, Kleinarl, Salzburg.

GENOSTAR-Nachhaltigkeitspreis

Als Premiere wurde ein Nachhaltigkeitspreis verliehen an die Ausstellungskuh mit der höchsten Lebensleistung hinsichtlich der Fett- und Eiweißmenge. Dieser Preis ging an die VANSTEIN-Tochter SANDRA von Johann Janker, Hofstetten-Grünau, Niederösterreich, die bereits 101.654 kg Milch bzw. 8,25 Tonnen Fett und Eiweiß produziert hat.

 

Starke Braunviehkollektion

Die vom Preisrichter Christian Straif vorne platzierten Braunviehkühe mussten genügend Körperbreite, ein ausgezeichnetes Fundament und vor allem Qualitätseuter aufweisen.

In den insgesamt 3 Gruppen zeigten die Tiere die besonderen Vorzüge von Braunvieh in Bezug auf die Eiweißvererbung. Erfreulicher Weise hatte ein Großteil der Tiere Väter aus dem Zuchtprogramm von Genostar.

Den Gruppensieg und letztendlich auch den Gesamtsieg errang bei den Jungkühen die BLOOMING-Tochter LOURDES vom Betrieb Tatzberger Anna und Gerhard aus Allhartsberg, Niederösterreich, in einer knappen Entscheidung auf Grund ihrer Vorzüge in der Drüsigkeit des Euters, in der Beckenbreite und des feineren Knochenbaus, vor der sehr harmonischen mit korrekten Übergängen ausgestatteten BIVER-Tochter BOLERO vom Betrieb Riegler Hubert, Langenwang, Steiermark. BOLERO wurde vom Preisrichter zur Gesamtreservesiegerin aller Braunviehkühe gekürt.

Die Klasse der Zweit- und Drittkalbskühe gewann die GS HIMALAYA-Tochter MALAYA aus dem Betrieb Wagner Karina, Sonntagberg, Niederösterreich, vor der VIGOR-Tochter ATHENE von Johann Schoder, Aschbach-Markt, Niederösterreich. Die mittelrahmige MALAYA setzte sich auf Grund des insgesamt hervorragenden Euters, der besseren Oberlinie und des korrekteren und feineren Skeletts gegen die großrahmige, breite und vor allem im Hintereuter sehr starke ATHENE durch.

In der Klasse der Viert- und Fünftkalbskühe setzten sich die GS HUXOY-Tochter BIRKE von Friedrich Gruber, Apfelberg, Steiermark und die PAYSSLI-Tochter EVA aus dem Betrieb Haberl Johann, Weißkirchen an die Spitze. Den Klassensieg holte sich BIRKE, die Vorzüge in der Hinterstrichplatzierung und in der Offenheit der Rippe gegenüber der kompletten EVA ins Spiel bringen konnte.

 

BB AC ROSANE sicherte sich den Sieg bei den Holsteins

Die kleine aber feine Gruppe der Holsteinkühe konnte durch milchtypische Tiere mit besten Fundamenten und hervorragenden Eutern den Preisrichter und die Fachbesucher gleicher Maßen überzeugen.

Bei den Erstkalbskühen setzte sich die DOORMAN-Tochter STS ZAUBERFEE von der Besitzergemeinschaft Rapoldi und Strohmayer aus Ardagger, Niederösterreich, auf Grund ihrer Überlegenheit in der Offenheit der Rippe, der Beckenbreite und der Hintereuterbreite und der Ausprägung des Zentralbandes, gegenüber der großrahmigen noch sehr jugendlich wirkenden EPIC-Tochter HH MELISSA, von Hollaus Josef, Neukirchen, Salzburg, durch.

Die Gruppe der Zweitkalbskühe wurde in der Spitze von den Kühen des Salzburger Betriebes Anton Kaserer, Wald/Pinzgau dominiert. Zur Klassensiegerin bestimmte der Preisrichter die fehlerlose euterstarke COMMANDER-Tochter BABSI vor der rahmigen ebenfalls mit einem ausgezeichneten Euter ausgestatteten DEFENDER-Tochter BARONESS.

Bei den Dritt- und Viertkalbskühen feierte BB AC ROSANE aus dem Betrieb Alois Bliem, Neuberg, Steiermark, einen unangefochtenen Sieg vor der SAVARD-Tochter SEGEN von Stöckl Peter, Neukirchen, Salzburg. Sie war in allen Belangen ihrer Konkurrentin überlegen und zeichnete sich besonders durch ihre Körperlänge, die Festigkeit in der Oberlinie, die Offenheit in der Rippe und das insgesamt sehr gute Euter mit einem überaus hohen und breiten Hintereuter aus. Die aus einer bekannten amerikanischen Kuhfamilie stammende BB AC ROSANE war laut Preisrichter Straif auch der „Easy Winner“ bei der Vergabe des Gesamtsiegertitels. Reservesiegerin bei den Holstein wurde STS ZAUBERFEE. 


Auktion weiblicher Genetik

Den Abschluss der Jubiläumsschau bildete eine Versteigerung, bei der genetisch hochkarätige weibliche Tiere angeboten wurden. Zwölf Tiere, davon zwei Kühe aus der Ausstellungskollektion, wechselten bei flottem Versteigerungsverlauf ihren Besitzer.  Mit 10.300 Euro das höchste Gebot erzielte eine mischerbig hornlose einjährige DAX-Tochter aus der Zuchtstätte von Andrea und Josef Binder, Pitten, von einem steirischen Züchter. Um 9.900 Euro wechselte ein hochtypisiertes Braunviehkalb (V: GS VORSPRUNG) von Kathrin und Siegfried Steinegger, Kammern, nach Baden-Württemberg.

Resümee

Das Konzept  einer Zuchtprogrammschau war aus Sicht der GENOSTAR-Verantwortlichen erfolgreich. Die Schau bewies, dass die konsequente Umsetzung des Zuchtprogrammes mit offensiver Nutzung moderner Technologien erfolgreich ist. „Dass die Zucht nach Zahlen Zuchtfortschritt in Richtung Fitness, Leistungssicherheit und Exterieur unterstützt, sollte diese Veranstaltung untermauert haben“, resümierte Rinderzucht Steiermark-Obmann Matthias Bischof.                                 

 

PST, BST, HT