GS Hoeri NZ bei der Landesrinderschau

GS-Hoeri-Nachzuchtgruppe – NÖ Genetik Landesrinderschau 2025

Die Landesrinderschau 2025 in Bergland bot den idealen Rahmen, um einen der stark eingesetzten Fleckviehvererber der letzten Jahre in den Mittelpunkt zu stellen: GS Hoeri, gezüchtet von der Familie Höritzauer aus St. Peter in der Au. Seine Nachzuchtgruppe überzeugte im Schauring mit Funktionalität, Harmonie und beeindruckender Leistungsbereitschaft – ein Spiegelbild seiner konstanten Zuchtwerte und seiner außergewöhnlichen Zuchtwertentwicklung.

Zuchtwertentwicklung und Bedeutung für die Fleckviehzucht

GS Hoeri zählt zu den größten Gewinnern der Umstellung auf das Single-Step-Verfahren. Sein Einstieg in die Zuchtwertschätzung erfolgte im April 2021 mit einem Gesamtzuchtwert von 139 und einem Milchwert von 130 – ein bemerkenswerter Zuwachs von zehn GZW-Punkten. Aufgrund dieser starken Entwicklung wurde der Stier erst mit knapp zwei Jahren in die Besamungsstation überstellt, wo er sofort zuverlässig produzierte und rasch breiten Einsatz fand.

Nach zwölf Zuchtwertschätzungen, rund viereinhalb Jahren Einsatz und über 3.000 Töchtern in Milch hält GS Hoeri heute einen Gesamtzuchtwert von 138. Trotz einer natürlichen Abschreibung von knapp elf GZW-Punkten und mehr als acht Milchwertpunkten überzeugt er weiterhin mit überdurchschnittlichen Leistungen. Diese Stabilität zeigt, dass seine genetischen Stärken in verschiedensten Betrieben und Produktionssystemen breit abgesichert sind.

Leistung und Inhaltsstoffe auf Spitzenniveau

Ein wesentlicher Erfolgsfaktor des Stieres ist sein Milchwert von 127. Er vererbt im Durchschnitt plus 334 Kilogramm Milch sowie deutlich positive Inhaltsstoffe mit plus 0,57 Prozent Fett und plus 0,14 Prozent Eiweiß. Damit gehört GS Hoeri zu jenen seltenen Vererbern, die hohe Gesamtzuchtwerte mit außergewöhnlich guten Fettwerten verbinden – eine Kombination, die in der modernen Fleckviehzucht besonders geschätzt wird.

Fitness und Gesundheit – die Stärke im Hintergrund

Auch im Fitness- und Gesundheitsbereich weist GS Hoeri überdurchschnittliche Werte auf. Eine Persistenz von 112 verspricht eine stabile Leistungskurve über die gesamte Laktation hinweg. Seine Töchter passen sich gut an unterschiedlichste Produktionssysteme an und zeigen eine solide Eutergesundheit von 107. Die weibliche Fruchtbarkeit liegt mit einem Wert von 116 deutlich über dem Durchschnitt. Zudem ist der Stier dank eines paternalem Kalbeverlaufs von 111 sehr gut für den Einsatz auf Kalbinnen geeignet.

Die Nachzucht im Schaubereich

Die präsentierte Nachzuchtgruppe setzte sich aus sechs Erstlingskühen und einer Zweitkalbkuh zusammen und zeigte ein sehr einheitliches, doppelnutzungsbetontes Bild. Alle gezeigten Kühe präsentierten sich mit funktionellem Exterieur, stabilen und trockenen Fundamenten mit idealer Winkelung sowie fest aufgehängten Eutern mit stark ausgeprägtem Zentralband und optimaler Strichplatzierung und -stellung. Die Euter waren drüsig, leistungsbereit und zeichnen sich durch ein sehr gutes Vererbungsprofil aus.

Besonders überzeugend war die Erstlingskuh Anja (KN 501) vom Betrieb Steiner Monika und Andreas. Sie zeigte Länge und Höhe im Körper, ein feines und korrektes Fundament sowie einen extrem starken Euterkörper. Das hohe und breit angesetzte Hintereuter, die ideale Strichplatzierung und die starke Voreutereinbindung machten sie nicht nur zur auffälligsten Hoeri-Tochter, sondern sicherten ihr auch den Titel Champion jung Fleckvieh. Am Betrieb startete sie mit einer Einsatzleistung von 38,4 Kilogramm in die Laktation.

Einen weiteren Höhepunkt bildete die Kuh Seepferd (KN 506) vom Betrieb Burgstaller Martin. Sie präsentierte sich äußerst harmonisch, mit weiterem Entwicklungspotenzial im Körper und einem ausgezeichneten Fundament. Ihr breites, hochangesetztes und straff aufgehängtes Euter mit starkem Zentralband und korrekter Strichplatzierung unterstreicht ihre Prognose als langlebige und leistungsstarke Doppelnutzungskuh. Ihre Gesamtpräsentation brachte ihr den Gruppensieg.

Die Zweitkalbkuh Simona Pp (KN 510) vom Milchhof Steiner rundete die Gruppe eindrucksvoll ab. Sie beendete ihre erste Laktation mit 10.300 Kilogramm Milch und überzeugte auch frisch abgekalbt im Schauring. Mit ihrer Feinheit und Harmonie im Körperbau, ihrem klaren Fundament und ihrem sehr drüsigen Euter sicherte sie sich den Gruppensieg und wurde zusätzlich Reservechampion Fleckvieh mittel. Ihr beeindruckendes Seitenbild machte sie zu einem der herausragenden Tiere der gesamten Schau.

Fazit

Die GS-Hoeri-Nachzuchtgruppe ließ eindrucksvoll erkennen, dass dieser Vererber Töchter hervorbringt, die sowohl in Leistung, Exterieur als auch in Fitness und Fruchtbarkeit überzeugen. Hohe Inhaltsstoffe, dauerhafte Fundamente, fest aufgehängte und stark strukturierte Euter, gepaart mit guter Fruchtbarkeit und Ausdauer in der Leistung, ermöglichen eine hervorragende Anpassungsfähigkeit an unterschiedlichste Betriebsstrukturen.

Der Familie Höritzauer aus St. Peter in der Au gebührt große Anerkennung für die Zucht dieses außergewöhnlichen Stieres, der auch in den kommenden Jahren die Fleckviehzucht nachhaltig positiv beeinflussen wird.

Ing. Clemens Blaimauer