Zuchtwertschätzung Dezember 2017

Für das bevorstehende Besamungsjahr gibt es eine Vielzahl an neuen Stieren, welche den Züchtern zur Verfügung stehen.

FLECKVIEH – geprüfte Vererber

Eine absolute Bereicherung im geprüften Segment ist der der MANIGO – Sohn MINT. Mit Spannung wurde sein Einstieg erwartet. MINT wurde bereits als Jungvererber stark eingesetzt und die Meldungen von seinen ersten melkenden Töchtern waren äußerst vielversprechend. Sehr stark ist die Leistungsbereitschaft seiner Töchter bei schwächeren Inhaltsstoffen. Im Fitnessbereich besticht er durch die ideale Kombination von guter Melkbarkeit und hervorragender Eutergesundheit. Er kann auch bedenkenlos zur Besamung von Kalbinnen verwendet werden. Eine wahre Freude sind seine Vererbungsqualitäten im Exterieur. Er liefert sehr konstant mittelrahmige, sehr feine, jugendlich wirkende Jungkühe mit bestechenden Fundamenten und Eutern.

Die bereits viel verwendeten Stiere RALDI, REMMEL und WOBBLER blieben auf hohem Niveau stabil. Die ersten Töchter aus dem Wiedereinsatz von RALDI entsprechen voll den Erwartungen. Korrekte, euterstarke Jungkühe, die im Leistungs- und Fitnessbereich zu gefallen wissen. Überragend in der Kombination von Leistungsstärke und Exterieurqualität bleibt nach wie vor REMMEL. Mit mittlerweile mehr als 1.000 melkenden Töchtern kann sich WOBBLER im Spitzenfeld behaupten und zeigt ein ausgewogenes Zuchtwertprofil. Er liefert wirtschaftliche und problemlose Kühe.

Neu als nachkommen geprüfter Vererber ist GS WISMUT von Familie Ederer aus Purgstall. Der Wildwuchs – Sohn kann als klarer Verbesserer der Milchinhaltsstoffe bezeichnet werden. GS WISMUT ist auch für die Besamungen von Kalbinnen geeignet und zeigt einen sehr ausgeglichen Fitnessbereich. Seine Töchter sind mittelrahmig, bei guter Körperbreite. Die Euter zeigen eine durchschnittliche Länge bei korrekter Aufhängung. Im Fundamentbereich sollte die weichere Fesselung beachtet werden.

Durch seine sehr positive Zuchtwertentwicklung wird der RUPTAL – Sohn RIAZA wieder gelistet. RIAZA züchtet leistungsbereite Kühe mit guten Typeigenschaften und hervorragenden Eutern. Einziger Wehrmutstropfen im Vererbungsbild von RIAZA ist der Kalbeverlauf.

FLECKVIEH – genomische Jungvererber

Die Früchte aus dem eigenen Zuchtprogramm platzierten sich hervorragend in der Topliste. Nach Abschluss des regulären Prüfeinsatzes und ausreichender Verfügbarkeit der Jungstiere, bereichern sie nun die aktuelle Ausgabe.

Große Erwartungen werden in den wohl derzeit besten RALDI – Sohn GS VIGOR gesetzt. Gezüchtet wurde dieser Jungstier von der renommierten S – Kuhfamilie des Betriebes Burgstaller aus St. Georgen / Ybbsfelde. Seine Mutter SANI steht derzeit in der siebten Laktation und überzeugt durch ihre Frische und ihrem hervorragenden Euter. Bereits zwei melkende Töchter aus SANI, die absolut zu überzeugen wissen, stärken das Vertrauen in diesen Jungstier. Auffällig bei dieser sehr breit aufgestellten Kuhfamilie ist die hohe Langlebigkeit. Sowohl die Ur – Großmutter als auch die Ur – Ur – Großmutter erreichten die magische Grenze von 100.000 kg Milch. Interessant dabei ist, dass genau in diesen Merkmalen GS VIGOR stark punkten und beim neuen Zuchtwert – ökologischer GZW – stark zulegen kann.

Aus derselben Kuhfamilie wie GS VIGOR stammt der sehr ausgeglichene und höchste MINT – Sohn bei GENOSTAR, GS MITRAS. GS MITRAS wurde allerdings vom Zuchtbetrieb Sattler aus St. Georgen / Ybbsfelde gezüchtet. Seine Mutter SONJA ist eine spätreife und sehr korrekte Waldbrand Tochter. Typisch für einen MINT - Sohn zeigt sich GS MITRAS stark in der Milchmenge, ausgeglichen in der Fitness und sehr gut im Fundament-, sowieso Euterbereich.

Mit GS EQUADOR bereichert ebenfalls ein höchst interessanter Jungstier die Ausgabe. Gezüchtet wurde der derzeit höchste EVEREST – Sohn aus der bekannten Stiermutter MARIANNE vom Zuchtbetrieb Janker aus Hofstetten-Grünau. MARIANNE selbst kann als Vorzeige – Stiermutter beschrieben werden. Bereits fünf melkende Töchter von ihr, überzeugen am Züchterbetrieb. GS EQUADOR zeigt auch als Everest – Sohn nicht nur Stärken im Leistungsbereich, sondern auch in der Fitness und im Euter.

Von Familie Enne aus Grünau wurde der hoch eingestiegene GS ELVIS – Sohn GS ENJO gezüchtet. Aus seiner Mutter ROSELLA stammt auch der MINT – Sohn GS MAGMA. ROSELLA ist ein Paradebeispiel einer wirtschaftlichen Milchkuh. GS ENJO gefällt durch seinen sehr ausgeglichenen Zuchtwertaufbau.

Ebenfalls neu ist der HARIBO – Sohn GS HUT AB, der vom Betrieb Lehofer aus St. Kathrein am Hauenstein gezüchtet wurde. Auffällig stark zeigt er sich im Leistungsbereich, in der Melkbarkeit und im Euter.

Interessant sind auch die beiden Neueinsteiger GS MANRIQUE *Pp und GS KAFKA. Unter der Vielzahl an gelisteten, hornlos vererbenden MAHANGO Pp – Söhnen, glänzt GS MANRIQUE *Pp mit einem bestechenden Exterieurprofil. Wenn man sich seine Mutter, die GS RAU – Tochter DOLORES vom Betrieb Janker aus Hofstetten-Grünau ansieht, verwundert das nicht.

Linienmäßig interessant gezogen ist der KLOSE – Sohn GS KAFKA. Seine WILLENBERG – Mutter überzeugt mit viel Format und ihrem drüsigen, kompakten Euter. Gezüchtet wurde GS KAFKA vom Betrieb Reisinger aus Wieselburg-Land.

Ernst Grabner